Schon beim Aussteigen und Entladen des Busses am Ankunfstag ein erstes schönes Erlebnis: Hoch oben auf dem Giebel, direkt auf dem Schornstein des Scout Centers Nocrich thront ein Storchennest, das auch tatsächlich von einem Storchenpaar bewohnt wird. Auch an der Dorfstraße und auf anderen Gebäuden haben wir ihre Nester schon gesehen. Ob sie brüten oder gar schon Junge haben? Das ist vom Boden aus leider nicht festzustellen, aber ihr Geklapper mit dem langen roten Schnabel begleitet unsre Tage. Am vierten oder fünften Tag hier abends plötzlich eine Invasion der Langbeiner: von allen Seiten sausen sie durch die Luft heran, fast scheint es, als ob sich die anderen Störche der Gegend verabredet hätten, „unserem“ Storchenpaar das Nest streitig zu machen. Etwa ein Dutzend sind es. Wütende Sturzflüge aus der Luft; Schnabelgeklappere, Flügelschlagen; die Nestbewohner wehren sich, schliesslich haben die Angreifer genug und ziehen ab. Abendfrieden kehrt ein. Auch durch die hier beim Camp zeitweilig herrschende Partyatmosphäre, zum Beispiel beim Film-oder Karaokeabend,lassen sich die Störche erstaunlicher Weise nicht aus der Ruhe bringen. Auf unser Lagergelände und den kleinen Froschteich voller Wasserlinsen trauen sich die Störche aber nicht hinunter.
Dafür nehmen die hier auf dem Gelände herumlungernden Hunde des Öfteren mal ein Bad in dem Wasserlauf, der vom Froschteich durch den Garten führt. Zwei von ihnen gehören „offiziell“ zum Scout Center, ein weißer, ziemlich wolliger, den sie hier Tipp-Ex nennen treibt sich ebenso auf dem Gelände herum. Im großen und ganzen sind sie freundlich, aber doch recht aufdringlich, und es gibt auch mal so große Keilerei, dass die Volunteers hier dazwischen gehen müssen, um zu verhindern, dass der Rottweiler Tippex die Kehle durchbeisst. Seit diesem Zwischenfall liegt Tippex an einer etwa 4 Meter langen Kette, getrennt von den anderen. Schade für den Hund, er wirkt nun sehr lethargisch. Jedoch ist durch diese Massnahme endlich mehr Ruhe eingekehrt.
Seit gestern, 8.August, gibt es hier auch zwei Ziegen. Sie streifen zwischen dem Haus und der Töpferei in der Scheune auf dem Rasen umher. Ihr bevorzugter Liegeplatz ist die Treppe zum Hauseingang. Daran, dass sie dort alles zukötteln, kann man sich ja noch gewöhnen. Leider sind sie nicht stubenrein, sind heute morgen in einem unbemerkten Moment ins Haus geschlüpft und haben erst mal unter den Esstisch gekackt.