07.08.2018 Fahrtengruppe Stamm St. Jörg
Fahrtenblog #8
SANKT JÖRG GOES DEEP – der große Zweiteiler
Nach unserem Abend mit Pilzpfanne hatten wir uns vorgenommen früh aufzustehen, auf Acht Uhr war der Wecker gestellt. Gegen halb zwölf also, in feinster Sankt Jörg-Manier, kamen wir alle aus unseren Kohten und gingen direkt zum Tagesprogramm über. Nachdem die Mägen gefüllt und das Lager geräumt war, machten wir uns auf zu unserem großen Tagesziel: einer Nahegelegenen, unbefestigten Höhle, die uns am Vortag von einem Bayern empfohlen worden war. Wir liefen also ein wenig den Weg zurück und schließlich den schmalen rutschigen Pfad hinauf, immer steil nach oben. So kamen wir nach einiger Zeit an der Höhle an, wo bereits einige Rumänische Touristen auf den Guide warteten. Völlig durchgeschwitz taten wir das auch und lasen uns zum Zeitvertreib die Kommentare zu unseren Beiträgen (wir hatten Spaß, Mama!) und die Regeln für die Besichtigung durch. Z.B.: Zutritt nur mit Taschenlampe und in Gruppen von höchstens Zehn Personen. Kurz darauf kam der Guide, verteilte Taschenlampen und führte die erste Gruppe von ca. 30 Personen in die Höhle. Wir hatten uns in zwei Fünfergruppen aufgeteilt und passten, während die anderen die dunklen, engen Gänge entdeckten, auf das Gepäck auf. Die Tropfsteinhöhle war in drei kleinere Gewölbe geteilt, gefüllt von großen Steinformationen und wirklich beeindruckend.
Wir erfreuten uns auch an einer schick gekleideten Touristin vor uns, deren blendend weißen, und bestimmt nicht günstigen, Sneaker sich beim kriechen und Rutschen über das alte Gestein langsam in ein ansehnliches Braun verfärbten. Ebenso über die Dame älteren Kalibers, die wohl feine Lederschuhe für die perfekte Höhlenausrüstung gehalten hatte.
Nach der Besichtigung ging es wieder hinunter ins Tal und nach (sehr) kurzem wandern über zum Mittagessen. Zweihundert Meter von unseren letzten Schlafplatz entfernt. Um 18 Uhr. Nach dem Essen dann ein Deja-Vu: “Hat noch wer Brot?”. Ok, verrechnet, Heute Abend muss also gebacken werden. Egal, weiter ging es, und langsam merkte man: wir sind im Gebirge angekommen. Es ging: Bergauf. Steil & Lange, vorbei an Holzhütten und Kuhweiden. Unser neuer Schlafplatz fand sich mitten im Wald, auf einer winzigen Lichtung. Feuer, Kochen, Kohte aufbauen. Man kennt es. Wir grillten Mais auf dem Feuer, backten Stockbrot, ganz feinstes Pfadi-Klischee. Dann allerdings, nach dem Essen, wurde die Feuerstelle zwangsweise zur Großbäckerei umfunktioniert und viele Fladen gebacken. Verdammt viele. Das fünfer-Team saß bis tief in die Nacht und führte natürlich auch konstant Qualitätskontrollen der gebackenen Fladen durch. Ehrensache.
Interessante Gespräche (kann man durch Gott zum Orgasmus kommen?) und eine spektakuläre, magische Mehl-Feuer-Show entschädigten für das lange aufbleiben. Die Feuerstelle erinnerte an eine gesprengte kubanische Kokainparty und wir gingen zufrieden ins Bett.