Fahrtengruppe Stamm Sankt Jörg 01.08.2018
Fahrtenblog #2
“Vor rumänischer Hilfe kann man nicht flüchten”
Nach langem und erholsamen Schlaf im Pfadfinderheim in Deva und einem Frühstück erneut im Park,
ging es für uns mit einem Secondhand Bus, der seine besten Tage bereits hinter sich hatte nach Brad.
Und damit endlich los mit eigener Muskelkraft.
Erst an der Straße entlang dann über Feld, Matsch und Wiese und den ersten Berg des Tages,
gelangten wir in ein sehr kleines Dorf in dem es trotzdem eine Kneipe gab.
Schnell von deren Stammgästen entdeckt, belagert und überredet, kamen wir kurz darauf in den Genuss
einer rasanten Kutschfahrt.
Die drei (sehr) Betrunkenen wurden es auch nach einer halben Stunde vergebliche Versuchungen nicht
müde, Konversation mit uns zu betreiben – auch eine Wörterbuch war hier keine Hilfe.
Schnell wurde uns klar, dass unsere Fahrer vor allem an den beiden weiblichen Mitgliedern unserer
Fahrtengruppe interessiert waren (“Telefon?” “Facebook?” “Alter?”).
Schwierig war es auch ihnen klar zu machen, dass wir sehr gerne auch alleine laufen wollten
und dies auch freiwillig taten – ein ständiges entgeistertes “tipatipatipa?” und viel Gelächter waren
eindeutiger Beweis für ihr Unverständnis.
Unser Geld wurde ebenso wenig akzeptiert, wie unser Ausstieg, sodass sie noch eine Weile neben uns her
fuhren und versuchten uns vom Wiedereinstieg zu überzeugen.
Nach einiger Zeit gesellten sich auch zwei Autofahrer hinzu, die uns ebenfalls von unserem Vorhaben
abbringen wollten.
Sie konnten alle nicht verstehen, dass wir die Distanz gerne auf uns nahmen und wollten nur helfen
– und vor dieser Hilfe konnten wir nur sehr schwer flüchten.
Ein weiteres Mal rumänische Gastfreundschaft durften wir erfahren, als wir nach Trinkwasser fragten.
Ein Anwohner oder Tourist (so ganz haben wir das nicht verstanden) nahm uns spontan mit zur nächsten
Quelle – und das in einem rasanten Lauftempo.
Dort angekommen wurde die Waschqualität des Wasser am Bierbauch des Mannes demonstriert und wir
alle folgten mit größtem Vergnügen seinem Beispiel.
Nachdem wir unsere Flaschen aufgefüllt hatten ging es noch ein paar Mal auf und ab,
bis wir endlich eine schöne Lichtung fanden, wo wir gesäumt von Äpfeln, Brombeeren und Ameisen
unsere Kohten aufstellen und hoffentlich bald gegessen haben werden.
Sankt Jörg: Wir können zwar nicht vor rumänische Hilfe fliehen, Rumänien aber auch nicht vor uns!
Hallo Ihr Abenteurer,
Euer Reisebericht ist sehr unterhaltsam, freue mich schon auf weitere news! Wünsche Euch viele spannende Erlebnisse und blasenfreie Füsse!
Herzliche Grüße und “gut Pfad” :-)!